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Thomas Offline



Beiträge: 279
Punkte: 510

23.07.2008 20:26
Wasser Antworten

Hallo , haben diesen Beitrag in Walters Anamurforum gefunden.
Finde ihn interessant. Leider ist er sehr lang , aber es lohnt sich.
Denke wir müssen uns alle fragen , gehen wir wirklich sorgsam mit diesem
lebenswichtigen Gut um , verschwenden wir nicht oft ???
Auch in der Türkei wird , besonders in den Sommermonaten, das Wasser an immer mehr Orten rationiert. Bis jetzt waren wir in Gazipasa noch nicht betroffen. Aber ist das eine Frage der Zeit? Die intensive Nutzung durch Gewächshäuser kostet unmengen Wasser , die Hotelanlagen an der Küste verbrauchen auch viel - und nicht nur um die Gärten grün zu halten, Dauerduschen ....
Kerstin
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Re: Wird Wasser bald so teuer wie Öl?
« Antworten #10 am: Heute um 08:36:01 »
ZitierenZitat
Diesmal ein Artikel der sich mit der weltweiten Problematik des Wassermangels beschaeftigt .

Bezogen auf die Türkei stellt sich mir bei folgendem

.."nennt als Beispiel die Türkei, die Israel regelmäßig per Tankschiff mit dem wertvollen Nass beliefert"..

die Frage , wie lange die Türkei dies noch kann , da sie in Zukunft wohl eher Wasser im eigenen Land liefern muss .

Hier eine Galerie "Wie viel Wasser wird verbraucht zur Herstellung von .." :

http://www.wiwo.de/technik/galerien/wass...ger-110183.html


Hier der Artikel :

Klimawandel, Verschwendung und die Bevölkerungsexplosion machen Wasser zur wertvollsten Ressource der Welt. Der Mangel lässt in vielen Ländern Millionen Menschen dürsten, bedroht dort Wirtschaft und Wohlstand. Deutschland hingegen profitiert von seiner Lage, einem sorgsamen Umgang mit dem kostbaren Nass – und dem Einfallsreichtum der Ingenieure

Denn wenn große Wasserkonzerne wie Veolia und Suez aus Frankreich oder die amerikanische Bechtel Group in einem anderen Land die Wasserversorgung übernehmen, formiert sich – wie unlängst in der philippinischen Hauptstadt Manila – schnell Volkszorn und politischer Widerstand, wenn die Wasserpreise angehoben werden sollen. Selbst Länder wie Kanada und Österreich, die Wasser im Überfluss haben, schafften es vor zwei Jahren nicht, ihren Plan umzusetzen, sauberes Wasser für bare Münze in andere Länder zu verkaufen. Bürgerinitiativen verhinderten das. Der Wissenschaftler und Buchautor („Wasserversorgung in Deutschland: Kritik und Lösungsansätze“) Leist wundert sich über diese Form des „Aquapatriotismus“. Denn Wasser werde schließlich nicht wie Erdöl verbraucht, sondern sei eine erneuerbare Ressource. Und wenn man den Handel mit Wasser unterbinde, werde es schwer, Investoren für Wasserprojekte zu gewinnen.

Und Investitionen sind dringend nötig. Denn das Problem wird sich in den nächsten Jahren dramatisch verschärfen: Im Jahr 2025 werden 8,3 Milliarden Menschen unseren Planeten bevölkern – gut 1,3 Milliarden mehr als heute. Entsprechend steigt der jährlich Trinkwasserbedarf – von heute knapp 4,4 Milliarden auf 5,2 Milliarden Kubikmeter. Zusätzliches Problem: Die Vorräte sind höchst unterschiedlich verteilt. In Asien, wo 60 Prozent der Menschheit leben, befinden sich nur 39 Prozent der Wasserressourcen. In Südamerika mit sechs Prozent der Weltbevölkerung sind es dagegen 26 Prozent.

Zusätzlich erhöht die wachsende Nachfrage nach Gütern und Nahrung den Verbrauch. Für die Produktion einer einzigen Baumwollhose werden immerhin 6000 Liter Wasser benötigt, für einen Mittelklassewagen sogar 150 000 Liter. Bevor ein Kilo Hirse geerntet werden kann, sind 5000 Liter Wasser im Boden versickert. Der vermehrte Fleischverzehr belastet die Bilanz zusätzlich: Bei der Erzeugung von einem Kilo Rindfleisch gehen 15.000 Liter Wasser drauf.

Ökonomen sprechen hier von „virtuellem Wasser“, das für Anbau und Herstellung von Gütern verwendet wird. Schätzungen zufolge gelangen durch die Globalisierung der Wirtschaft jährlich 1000 Kubikkilometer Wasser (ein Kubikkilometer entspricht einer Billion Liter) in ferne Länder und Kontinente – das ist etwa 20-mal so viel, wie über den Nil ins Mittelmeer fließt. Zu den größten Exporteuren gehören ausgerechnet einige Regionen mit der größten Wasserarmut. Ägypten und der Sudan entnehmen dem Nil und Pakistan dem Indus riesige Wassermenge für den Baumwollanbau. Weil noch zu Zeiten der Sowjetunion endlose Baumwollfelder rund um den Aralsee angelegt wurden, ist das ehemals viertgrößte Binnenmeer der Erde wegen der Bewässerung der Felder von einst 68.000 Quadratkilometer auf weniger als die Hälfte geschrumpft. Das verbliebene Wasser versalzt und wird ungenießbar. Ähnliche Schreckensszenarien gibt es zuhauf auf der Welt – nicht nur in Afrika sind die Wüsten auf dem Vormarsch. Einige Brennpunkte geben eine Ahnung vom Ausmaß der Wasserkrise.

Hartnäckige Hitzewellen
Australien: Die Menschen auf dem trockensten besiedelten Kontinent der Welt sind hartnäckige Hitzewellen gewöhnt. Sie wissen, dass der tropische Norden verlässlich mit Monsunregen gesegnet ist, aber Niederschlag im Rest des Landes oft nur sporadisch fällt. Jetzt aber hat der Klimawandel die alte Gewissheit zerstört – auch im Norden regnet es immer weniger. Am stärksten leidet darunter die Landwirtschaft, die für zwei Drittel des Wasserverbrauchs verantwortlich ist. Australien zählt zu den größten Nahrungsmittel-Exporteuren der Welt. „Es herrscht sozialer Krieg ums Wasser“, sagt Tom Hatton, Direktor des wichtigsten nationalen Wasser-Forschungsteams am Institut CSIRO. Mehr als 350 Experten haben unter seiner Leitung begonnen, aufzuzeichnen, wie groß die Trinkwasservorräte im wirtschaftlich bedeutenden Murray-Darling-Becken sind. Fest steht schon jetzt: Australien hat seine mit Staudämmen gespickten Flüsse gefährlich leer gepumpt.

Umgerechnet rund 6,5 Milliarden Euro Soforthilfe will die Regierung zahlen, um den Getreidespeicher der Nation „dürrefest“ zu machen. Wasserexperten wie Lin Crase, Leiter der Business School an der La Trobe University in Melbourne, halten das für Wahnsinn. „Die staatliche Dürrehilfe verzerrt den Knappheitspreis von Wasser noch stärker“, sagt er. „Wir müssen uns fragen, ob wir uns solch eine zunehmend kostspielige Landwirtschaft noch leisten können? Die ökonomische Antwort wäre: Nein.“

Spanien: Die 1300 Stauseen des Landes sind nach mehreren regenarmen Jahren weniger als zur Hälfte gefüllt. Nur die über 900 Meerwasserentsalzungsanlagen garantieren noch eine halbwegs geregelte Versorgung. Spanien leidet seit jeher unter Dürre, „aber der Klimawandel hat die Situation deutlich verschärft“, sagt Premier José Luis Rodríguez Zapatero. Die steigenden Durchschnittstemperaturen beschleunigen das Verdampfen der begrenzten Reserven. Größter Verschwender ist die Landwirtschaft, die vor allem im Süden oft komplett auf künstliche Bewässerung angewiesen ist und 80 Prozent der Wasserbestände verschlingt. Die Wasserpreise für die Bauern sind hoch subventioniert. Der kanari- » sche Schriftsteller Alberto Vázquez-Figueroa, der im Nebenjob energiearme Methoden der Meerwasser-entsalzung erprobt, klagt: „Wir sind uns überhaupt nicht bewusst, dass wir mit unserer Zukunft spielen.“


http://www.wiwo.de/technik/wird-wasser-b...wie-oel-300969/

So hart hat es Australien seit Menschengedenken nicht getroffen. Im wichtigsten landwirtschaftlichen Anbaugebiet, dem Murray-Darling-Becken – das etwa so groß ist wie Frankreich und Spanien zusammen –, herrscht seit sechs Jahren akuter Wassermangel. Im Juni erreichte die gemessene Regenmenge den niedrigsten Wert seit Beginn der Messungen vor 117 Jahren. Sie betrug nur 16 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge.

Weil sie ihre Felder nicht mehr bewässern können und dürfen, planieren die Bauern mit Bulldozern ihre Zitrusplantagen und Weinfelder, werden Rinderherden notgeschlachtet und immer mehr Farmen aufgegeben. Ganze Landstriche veröden. In ländlichen Kleinstädten wie Girgarre im Staat Victoria gibt es schon längst keinen Friseur und keinen Arzt mehr, der Metzger hat zugemacht, kürzlich auch der letzte Supermarkt. Unter den Folgen der Dürre im Südwesten leidet das ganze Land. Nach Berechnungen der Regierung sorgte allein die Trockenheit dafür, dass das Wirtschaftswachstum in Australien 2007 um 0,75 Prozent geringer ausfiel als geplant.

In anderen Teilen des Globus spitzt sich die Lage ähnlich dramatisch zu. Die weltweiten Alarmmeldungen über Wassernot überschlagen sich – die ökonomischen Auswirkungen des Klimawandels und der Verschwendung der wertvollsten Ressource der Menschheit – Süßwasser – werden immer brutaler:

Chinas Norden und Westen sitzt nach mehreren Jahren Dürre auf dem Trockenen. Wo einst Vieh weidete und Mais wuchs, breiten sich Wüsten aus. Allein die landwirtschaftlichen Verluste summieren sich nach offiziellen Angaben auf sieben Milliarden Dollar im Jahr. In immer mehr Regionen hat die Regierung damit begonnen, das Wasser für den privaten und industriellen Verbrauch zu rationieren. Fabriken müssen ihre Produktion drosseln, an manchen Tagen sogar gänzlich einstellen. Der stellvertretende Umweltminister Pan Yue schätzt, dass 90 Prozent aller Flüsse, die Städte passieren, so dreckig sind, dass aus ihnen kein Trinkwasser entnommen werden kann. Seine Warnung: „Wassermangel und Wasserverschmutzung bedrohen unsere wirtschaftliche Entwicklung, die Stabilität der Gesellschaft und die Gesundheit der Menschen.“
Barcelona musste sich jüngst erstmals in seiner 2000-jährigen Geschichte Wasser per Tankschiff besorgen, um die Versorgung nach langer Trockenheit zu sichern. Erst ergiebige Regenfälle in den vergangenen Wochen haben die Stauseen der Metropole wieder halbwegs gefüllt.
Der Lake Mead, der größte Stausee der USA, der weite Teile des Südwestens mit Trinkwasser versorgt, droht nach einer aktuellen Studie der Universität von Kalifornien in San Diego in den nächsten 13 Jahren komplett auszutrocknen. „Wir haben nicht erwartet, dass das Problem so groß ist und so schnell kommt“, gibt sich Tim Barnett, einer der Verfasser der Studie, überrascht.
Schon heute müssen weltweit rund 1,4 Milliarden Menschen ohne sauberes Trinkwasser auskommen, 910 Millionen allein in Asien. Täglich sterben laut Welthungerhilfe weltweit 5000 Kinder unter fünf Jahren nach dem Genuss verschmutzten Wassers an Durchfallerkrankungen. Klimawandel, fortschreitende Industrialisierung, hemmungslose Verschwendung, Missmanagement und das starke Bevölkerungswachstum könnten die Lage in den nächsten Jahren noch einmal drastisch verschärfen. Nach einer Prognose des Weltverbands der Meteorologen wird im Jahr 2025 schon die halbe Welt unter Wassermangel leiden.

Die wachsende Wasserknappheit könnte zum Sprengsatz für Wachstum und Wohlstand werden, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird, warnen Experten. Denn ob Tourismus, Energieerzeugung, Ernährung oder Produktion – in allen diesen Sektoren geht ohne eine ausreichende Versorgung mit Wasser (fast) nichts. Landwirtschaft und Industrie verbrauchen auf allen Kontinenten mehr als vier Fünftel der jährlichen Mengen, das zeigt die große Abhängigkeit von diesem Lebenselixier. Ohne Wasser gäbe es weder Computerchips und Medikamente noch Papier, Autos, Brot oder Bier. In absehbarer Zeit, prophezeit eine UN-Studie, wird Wasser strategisch bedeutsamer sein als Erdöl.

Der Präsident der Weltwasserrats (WWC), der Franzose Loïc Fauchon, warnt deshalb eindringlich davor, die Entwicklung auf die leichte Schulter zu nehmen. „Gelingt es nicht, die Wasserversorgung zu sichern, wird es Fluchtbewegungen bisher nicht gekannten Ausmaßes geben.“ UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sieht sogar Kriege um das lebensnotwendige Nass heraufziehen. „In 46 Staaten mit 2,7 Milliarden Einwohnern könnte Wassermangel Auslöser für gewalttätige Auseinandersetzungen werden.“ Und der Chef des Schweizer Nahrungsmittelkonzerns Nestlé, Peter Brabeck-Letmathe, fordert, das Thema Wassermangel mit der gleichen Dringlichkeit zu behandeln wie den Klimawandel. „Das Wasser geht in vielen Regionen schneller zu Ende als die Ölreserven.“

Auch in Deutschland? Die Experten geben Entwarnung: Wassernot ist hier vorerst nicht zu befürchten. Von den 188 Milliarden Kubikmeter verfügbaren Wasserressourcen werden aktuell gerade einmal 35,6 Milliarden, also nur 19 Prozent genutzt. Während Amerikaner (339 Liter), Australier (334 Liter) und auch viele europäische Nachbarn (235 Liter) nach wie vor mit dem kostbaren Nass prassen, begnügen sich deutsche Haushalte mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 129 Liter am Tag.

Ausgelegt wurden die Leitungsnetze hierzulande in den Siebzigerjahren für die doppelte Menge. Mit den hohen Instandhaltungskosten für das überdimensionierte Netz begründen die hiesigen Wasserversorger einen Teil der im weltweiten Vergleich hohen Wasserpreise. Durchschnittlich 1,75 Euro zahlten die Deutschen im vergangenen Jahr für einen Kubikmeter Wasser – nur die Dänen mussten mit rund 2,18 Euro noch mehr bezahlen. Die Amerikaner kamen mit knapp 52 Cent davon.

Wasser als Handelsgut?
Im Fünfjahresvergleich von 2002 bis 2007 ist die Bundesrepublik allerdings das einzige Land weltweit, in dem der Wasserpreis gesunken ist – um 2,5 Prozent. In Kanada, Australien und Südafrika explodierte er um mehr als 60 Prozent. „Das ist klar Folge eines hohes Investitionsbedarfs, zunehmender Engpässe und einer rasch wachsenden Nachfrage“, resümiert Rüdiger Kornblum, Geschäftsführer des deutschen Ablegers der NUS Consulting Group, der Urheberin der Studie.

Zugleich stecken in der Entwicklung aber große Chancen. Denn richtig genutzt, reichen die weltweiten Wasservorkommen immer noch vollkommen aus, um auch die bevorstehenden trockenen Zeiten gut zu überstehen. Notwendig sind allerdings massive Investitionen in Wasser- und Abwassernetze, der Einsatz moderner Techniken und ein gewissenhafter Umgang mit dem Rohstoff.

Das Problem dabei: Weil der Mensch ohne Wasser genauso wenig leben kann wie ohne Luft, herrscht traditionell eine große Scheu, das Nass wie eine normale Ware zu handeln. Daher liegen die Wassernetze weltweit zumeist in staatlichen Händen, die Preise werden oft subventioniert.

Wasser ein Handelsgut wie jedes andere? Geht das? Auf gar keinen Fall, meint Papst Benedikt XVI. Bei seinem Besuch im von Wassermangel geprägten Australien bekräftigte er dieser Tage erneut das Recht jedes Menschen auf sauberes Wasser. Dieses habe „sein Fundament in der Würde der menschlichen Person“. Explizit sprach er sich dagegen aus, Wasser als reines Wirtschaftsgut zu behandeln.

Anders Hans-Jürgen Leist, Ingenieur von der Universität Hannover. Für ihn ist Wasser eine Ware wie jede andere und nennt als Beispiel die Türkei, die Israel regelmäßig per Tankschiff mit dem wertvollen Nass beliefert. „In Ländern wie Deutschland, wo Wasser kein knappes Gut ist, sprechen höchstens die Transportkosten gegen den Handel“, glaubt Leist. Peter Scherer, der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Gelsenwasser, erinnert sich denn an Überlegungen, Wasser aus dem Ruhrgebiet auf die Balearen zu exportieren. Die Pläne scheiterten aber an den hohen Kosten für die Logistik und die Aufbereitung der Ware: „Wasser ist ein leicht verderbliches Gut.“ Das Unternehmen beließ es deshalb dabei, Leitungswasser mit Kohlensäure zu versetzen, auf Flaschen zu versetzen und zu Marketingzwecken in der Heimatregion zu verteilen – da weiß man, was man hat.

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